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Kinder sind im Tourismus allgegenwärtig – insbesondere bei Reisen in Länder Afrikas, Asiens und Lateinamerikas. Mal bleiben sie unsichtbar als illegale Arbeitskräfte in Wäschereien oder Restaurants, mal sieht man sie als Souvenirverkäufer*innen am Strand oder an Essensständen auf der Straße. Wenn Urlauber*innen Schulen und Sozialprojekte besuchen oder sich im Rahmen von Angeboten des gemeindebasierten Tourismus in Gemeinschaften aufhalten, kommt es zu direkten Begegnungen. Leider sind Kinder auch immer wieder von sexueller Ausbeutung durch Reisende betroffen. Die Missachtung der Rechte und sexuelle Ausbeutung von Kindern im Tourismus gehört zu den gravierendsten Menschenrechtsverletzungen in diesem Wirtschaftsbereich. Bevor die COVID-19 Pandemie den Tourismussektor erschütterte, wurden Kinderschutzmaßnahmen zwar von immer mehr Reiseveranstaltern, Hotels und auch Regierungen weltweit ergriffen, sie konnten aber mit dem Wachstum des Tourismus nicht Schritt halten. Beim Neustart des Tourismus bedarf es daher noch intensiverer Anstrengungen, um die Rechte von Kindern zu stärken und sie vor Ausbeutung zu schützen. Es ist wichtig, sowohl die veränderten und gestiegenen Risiken für Kinder in den Destinationen zu verstehen als auch die sich wandelnden Reisetrends gezielt in den Blick zu nehmen ohne dabei die bereits existierenden Risiken aus dem Auge zu verlieren. Diese Publikation gibt Reiseunternehmen Hintergrundinformationen und Maßnahmen an die Hand, um Minderjährige entlang der Wertschöpfungskette zu schützen. Darüber hinaus gibt sie Anregungen zu Risikoanalysen entlang der touristischen Wertschöpfungskette sowie Umsetzungsempfehlungen, die sich an den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte orientieren und damit konsistent mit dem neuen deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz sind.